1. Mai 2021 um 18:00 Uhr am Weißekreuzplatz in Hannover
Seit mehr als einem Jahr befindet sich die Welt im Ausnahmezustand. Viel wurde seither darüber geredet, dass „wir alle“ gleichermaßen betroffensind und jetzt alle solidarisch zusammenstehen müssen. Aber wie sieht es mit der vielfach gepriesenen Solidarität nach einem Jahr Corona in der Praxis aus?
Manche Menschen waren und sind von der Pandemie besonders betroffen, aber auch nach einem Jahr Corona hat sich an ihrer Situation nichts geändert. Die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte sind nach wie vor katastrophal und die Situation spitzt sich weiterhin zu. Wohnungslose können sich auf der Straße kaum vor der Krankheit schützen, während Hotels und Häuser leer stehen. Kommt es einmal zu einer Besetzung, wie im Dezember 2020 hier in Hannover, lässt die Stadt binnen weniger Stunden räumen.
Besonders stark betroffen sind auch Geflüchtete, sowohl hier als ganz besonders auch an den europäischen Außengrenzen:- Noch immer werden die Lager auf den griechischen Inseln nicht evakuiert, obwohl die katastrophale Situation dort seit langem bekannt ist.- Die zivile Seenotrettung wird massiv behindert bis unmöglich gemacht. – Menschen, die es zunächst hierher geschafft haben, werden nicht nur massiv rassistisch angefeindet, sondern teils unter Einsatz roher Gewalt abgeschoben. Trotz Pandemie finden bereits seit Juli 2020 wieder Sammelabschiebungen statt. Im März diesen Jahres wurden vom Flughafen Hannover-Langenhagen und damit unter Beteiligung der niedersächsischen Landesregierung 26 Menschen nach Afghanistan abgeschoben, laut GlobalPeace Index 2020 das gefährlichste Land der Welt. Das ist der rassistische Normalzustand in unserer Gesellschaft. Ein ernsthafter Wille hieran etwas zu ändern: nicht erkennbar.
Im Gegenteil: Nahezu täglich werden neue Fälle von Rechtsradikalen bei Polizei und Bundeswehr aufgedeckt und die rassistische AfD bereitet ihren Bundestagswahlkampf unter dem Wahlslogan „Deutschland, aber normal“ vor um vor Verfassungsschutz und sog. „bürgerlicher Mitte“ ihre rechtsradikalen Ziele sprachlich zu verharmlosen.
Deshalb schließen wir uns der Demonstration zum 1. Mai 2021 um 18:00 Uhr am Weißekreuzplatz in Hannover an. Achtet dort auf die Einhaltung des Mindestabstandes und tragt Masken. Kommt in den orangen Seebrücke-Block und lasst uns gemeinsam für grenzenlose Solidarität auf die Straße gehen.